Tradition und Glauben

„Wir klagen an“ – Gericht über Papst Franziskus und andere Päpste. (3) War Benedikt gläubig?

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War Benedikt jemals gläubig?

Als der Schreiber dieser Zeilen Benedikts XVI. Buch „Letzte Gespräche“ las, so kam ihm der Satz aus der Marienerscheinung in La Salette in den Sinn: „Rom wird den Glauben verlieren“, als er an Ratzinger/Benedikt dachte. Warum? Weil Benedikt XVI., der Noch-Papst oder Papa Emeritus, wie er sich entgegen jeder Tradition nennt, eine äußerst weltliche Sicht des Papsttums vertritt und er vertritt sie als Papst! So lesen wir über seinen Rücktritt:

„[…] Aber es war mich auch klar, dass ich es tun musste und dass dies der richtige Augenblick war. Die Menschen haben das dann auch angenommen. Viele sind dankbar, dass nun der neue Papst in einem neuen Stil auf sie zugeht. […]“[1]

„Depression nicht, nein, aber es ging mir nicht so gut. Und ich habe gesehen, dass mich diese Reise nach Mexiko und Kuba doch sehr angestrengt hat. Auch der Arzt hat mir gesagt, Sie dürfen nicht mehr über den Atlantik fahren. Turnusgemäß sollte der Weltjugendtag in Rio de Janeiro eigentlich erst 2014 sein. Wegen der Fußballweltmeisterschaft wurde er aber um ein Jahr vorgezogen. Mir war klar, dass ich zeitlich so zurücktreten muss, dass der neue Papst einen Vorlauf nach Rio hat.“[2]

Was sind also die Prioritäten, eines Papstes, welcher von manchen „der Mozart der Theologie“ genannt wurde und sich als Einsiedler zurückziehen wollte, um solche Banalitäten von sich zu geben? Es sind:

  • Die eigene Gesundheit
  • Der Rat des Arztes
  • Der Weltjugendtag
  • Die Fußballweltmeisterschaft.

Denn dies waren, so sagt er selbst, sichtlich die Gründe für seinen Rücktritt. (Ja, ja, wer’s glaubt wird selig!) Es ist also wenig erstaunlich, dass manche Katholiken die Wirklichkeit leugnen wollen und Seewald unterstellen, er hätte dieses Buch alleine geschrieben und die Worte Benedikts sich ausgedacht und verdreht, da Benedikt solch ein dummes Zeug nicht von sich geben könne. Es ist dummes Zeug und er sagt sicherlich nicht alles, aber er sagt wirklich das, was er sagt. Lesen wir weiter:

„Seewald: Wie sehen Sie heute die Zukunft des Christentums?

Benedikt: Dass wir nicht mehr deckungsgleich mit der modernen Kultur sind, die christliche Grundgestalt nicht mehr bestimmend, das ist offenkundig. Heute leben wir in einer positivistischen und agnostischen Kultur, die sich gegenüber dem Christentum zunehmend als intolerant zeigt. Insofern wird die westliche Gesellschaft, jedenfalls in Europa, nicht einfach eine christliche Gesellschaft sein. Umso mehr werden sich die Glaubenden darum bemühen müssen, dass sie das Wertebewusstsein und das Lebensbewusstsein weiterhin formen und tragen. Wichtig wird eine entschiedenere Gläubigkeit der einzelnen Gemeinden und Ortskirchen. Die Verantwortung wird größer.“[3]

Und was will uns der Papa Emeritus mit diesem wenig originellen und wenig theologischen Text sagen?

  • Es wird unchristlicher und weltlicher werden.
  • Man kann dagegen nichts tun.
  • Ihr, Laien, müsst Euch dagegen wehren.

„Obwohl uns die Theologie und die Hierarchie keine Hilfe gibt?“ – fragen wir.

Genauso ist es leider, denn Benedikt sagt auch:

„Ich glaube, da [in unserem Denken über Gott Red.] muss man vieles verändern. Wie sich eben auch unser ganzes Menschenbild verändert hat. […] Jedenfalls stellt sich mit diesem Wissen [der heutigen Menschheit] die Struktur der Zeit, die von Geschichte, heute anderes dar. Hier muss zuallererst die Theologie noch gründlicher zu Werke gehen und den Menschen wieder Vorstellungsmöglichkeiten liefern. Da hat die Übersetzung von Theologie und Glaube in die Sprache von heute noch gewaltige Defizite; dass man Vorstellungsschemata schafft, dass man den Menschen hilft, heute zu verstehen, Gott nicht in einem Irgendwo zu suchen. Da ist viel zu tun.“[4]

Ja, da ist viel zu tun diesen modernistischen Unsinn aus der Theologie auszumerzen, den Benedikt hier noch einmal wiedergibt. Warum? Weil sie Sache ganz anders funktioniert. Der Mensch muss seine Wahrnehmungskategorien mit Hilfe der Gnade Gottes verändern, um Gott auch intellektuell näher zu kommen, indem er, der Mensch, sich und sein Denken nach der unveränderlichen Wahrheit Gottes verändert, da er sein Inneres nach dem Äußeren ausrichtet. Die Theologie soll gerade nicht dem Menschen „Vorstellungsmöglichkeiten liefern“, sie soll seine weltlichen Vorstellungen dermaßen verändern, damit er die theologischen Inhalte überhaupt einigermaßen adäquat begreifen kann. Und wie soll sie es tun?

  1. Zuerst durch die Reinigung des abstrakten Denkens durch:
    • Formelle Logik
    • Andere philosophische Fächer (Erkenntnislehre, Metaphysik, Geschichte der Philosophie)
  2. Durch die richtige Methode der Theologie
    • Welche hauptsächlich im Analogieschluss besteht
  3. Durch die persönliche Heiligung des Theologen
    • Da die theologischen Inhalte übernatürliche Wahrheiten sind
  4. Durch das Erlernen der scholastischen Sprache und Methode
    • Weil die Scholastik die Sprache der Theologie ist, wie die Mathematik die Sprache der Naturwissenschaften darstellt.

Dieses Programm ist nichts Neues, so ist es im Großen und Ganzen bis 1962 gewesen, bevor die Nouvelle Theologie und der „neue theologische Ansatz“, den auch Ratzinger vertrat, in die Theologie Einzug hielten. Und jetzt sehen wir die Ruinen. Benedikt hat leider nichts gelernt, denn er sagt weiter:

„Wir können zwar nicht sagen: „Ich habe die Wahrheit“, aber die Wahrheit hat uns, sie hat uns berührt. Und wir versuchen, uns von dieser Berührung leiten zu lassen“.[5]

Ist denn diese Aussage keine Verbreitung von Agnostizismus im Theologischen? Durchaus, schon. Theologie ist für Ratzinger irgendein individualistisches Projekt, eine Kunstform, in der man möglichst originell zu sein hat. Er sagt ja selbst über sich:

„Wie schon gesagt, ich wollte aus dem klassischen Thomismus heraus, wobei mir Augustin ein Helfer und Führer war. Insofern galt es auch, mit den neuen Philosophien in ein lebendiges Gespräch zu treten“.[6]

„Tatsächlich kam ich nach langem Überlegen zur Erkenntnis, dass ich meine Vision von Theologie besser im Fach Dogmatik entfalten könne als im Fach Fundamentaltheologie“.[7]

Man soll also als Theologe nicht die bisherige Lehre der Kirche weitergeben, wie der Mathematiklehrer die euklidische Geometrie, sondern „eigene Visionen von Theologie“ verwirklichen. Du meine Güte!

Was ist das für eine „Vision der Theologie“? Eine, die die Frömmigkeitsformen des 19. Jhdts. verachtet.

„Wir alle hatten, das war damals Mode, eine gewisse Verachtung für das 19. Jahrhundert. Also neue Gotik und diese etwas kitschigen Heiligenfiguren, die enge, etwas kitschige Frömmigkeit und Übersentimentalität. Das wollte man alles überwinden. Und zwar mit einer neuen Phase der Frömmigkeit, die sich gerade aus der Liturgie und ihrer Nüchternheit und ihrer Größe gestaltet, indem sie auf das Ursprüngliche zurückgriff – und gerade dadurch auch wieder neu und modern war.“[8]

Aber vielleicht war es keine Verachtung für die Frömmigkeit des 19. Jahrhunderts, sondern eine Verachtung für die Frömmigkeit überhaupt? Wie konnte ein Mensch, der am Anfang des 20. Jahrhunderts religiös sozialisiert wurde plötzlich eine Frömmigkeit bspw. des 11. Jahrhunderts schätzen und pflegen, da er sie nicht kannte? Ratzinger richtet sich doch hier gegen die überlieferte Frömmigkeit, also gegen die Frömmigkeit, weil er sie selbst nicht nachvollziehen kann. Nein, nicht deswegen, weil er intellektuell ist, sondern weil er nicht fromm  ist. Er sagt über einen seiner Lehrer:

„Er war ein frischer, neuer Denker, der uns speziell aus der verklemmten Frömmigkeit des 19. Jahrhunderts herausführen wollte, ins Offene.“[9]

Das Adjektiv „verklemmt“, das in diesem Zusammenhang fällt, ist doch ein typisches 1968-Wort, welches sich wohl ursprünglich gegen jede Sexualmoral richtet. Warum denn soll eine Frömmigkeit „verklemmt“ sein? Braucht der Fromme eine Klemme? Was „klemmt“ denn bei ihm? Welch eine weltliche Rede bei einem Papst. Aber es wird noch besser, weil Benedikt offen zugibt, dass es bei ihm mit der Marienfrömmigkeit nicht zum Besten stand und steht:

„Seewald: Kann man sagen, dass auch bei Ihnen in dieser Zeit Marienverehrung und Mariologie nicht besonders ausgeprägt waren?

Benedikt: Ich war natürlich katholisch, und insofern haben die Maiandachten, die adventliche Marienverehrung, der Rosenkranzmonat und einfach die Liebe zur Mutter Gottes zu uns gehört, aber sie war nicht so tief, nicht so emotional stark präsent […]. Die Marienverehrung hat mich geprägt, aber zusammen mit der Christozentrik – und in sie hineingenommen.

[…] Aber die theologische Formung war sehr christologisch und altkirchlich; wobei die Mariologie nicht fehlt, aber noch nicht die innere Kraft hat. Insofern waren Frömmigkeitstraditionen und das, was wir theologisch gelernt haben, noch nicht ganz ineinandergewachsen“.[10]

Was heißt das im Klartext? Weil er nicht fromm war, so konnte die theologische Bildung, die er erhielt seine Frömmigkeit nicht untermauern. Er selbst suchte sich aber gleich das „Unverklemmte“ heraus, sodass das – die Frömmigkeit – was nicht da war, nicht gestärkt werden konnte. Der Schreiber dieser Zeilen hatte auch sehr viele Jahrzehnte hindurch keinen wirklich tiefen Bezug zur Mutter Gottes gehabt und die oberen Zeilen könnten auch von ihm selbst stammen. Er hatte alle Frömmigkeitsübungen äußerlich gepflegt, marianische Dogmen anerkannt, aber die Mutter Gottes, obwohl er an einem wichtigen Marienfest geboren wurde, war ihm irgendwie emotional fremd. Er war sich dieser Distanz bewusst und litt ein wenig darunter, versuchte sich diesen Zustand nicht intellektuell schön zu reden. Und erst als sein Glauben durch das Beten der vorkonziliaren Breviere und das Kennenlernen der Alten Messe, was erst seit 2011 stattfindet, sich sehr entwickelt hatte und zwar im geistlichen nicht im intellektuellen Bereich, erst jetzt hat er eine innig-emotionale Bindung an Maria, welche noch sicherlich ausbaufähig ist, aber er hat sie überhaupt und er hat sie erst jetzt. Und daher kann er der Überzeugung zustimmen, dass im Falle, dass jemand keine Marienfrömmigkeit hat, es leider insgesamt um seinen Glauben nicht allzu gut bestellt ist. Maria als Sedes sapientiae – „Sitz der Weisheit“, als die Mutter des Inkarnierten Wortes führt uns doch in die Tiefe Christi hinein, wie auch Christus uns in das tiefere Verständnis um seine Mutter führt. Dies ist aber, wohlgemerkt, kein intellektueller Weg, sondern ein geistlicher Weg. Das Alte Brevier und die Alte Messe öffnen uns einfach geistlich die Augen. Und deswegen wurden sie verboten und deswegen sind sie so rar.

Um aber auf Ratzinger/Benedikt zurückzukommen, so macht er leider den Eindruck eines Mannes, der ungläubig war und sich ein Hilfskonstrukt aus Theologie zurechtmachte, um seinen Unglauben zu bedecken. Eine sehr häufige Vorgehensweise unter Priestern. Vielleicht war es ihm selbst nicht klar und ist es immer noch nicht, wie bei einem Farbenblinden oder stark Sehbehinderten, der nur so sieht, wie er halt sieht. Der Schreiber dieser Zeilen hatte einmal an einem recht umfangreichen Sehtest teilgenommen, bei dem man bestimmte Gegenstände anhand bestimmter Formen identifizieren sollte. Einer der Teilnehmer zeichnete sich dadurch aus, dass er manches sehr schnell erkannte, bei anderen Aufgaben leider völlig versagte und seine Erklärungen immer phantastischer wurden, was es denn auf dem dargestellten Bild sein kann. Während einer recht ausgebauten ärztlichen Untersuchung des Sehvermögens aller Teilnehmer, stellte sich zur Verwunderung aller heraus, dass dieser Teilnehmer an einer rot-grün Schwäche litt, welche weder bei seiner Bundeswehrzeit noch bei seiner Führerscheinuntersuchung aufgefallen ist, weil man nach weniger strengen Kriterien untersuchte. Weil er also objektiv gesehen die Farbe nicht eindeutig genug erkennen konnte, so musste er das, was er nicht sah, dazu erfinden. Dies war seinerseits ein unbewusster Prozess und sicherlich kein Betrug. So sagen sich auch Menschen, die nicht gut genug hören oder eine Sprache, in der man zu ihnen spricht, nicht ausreichend kennen, das, was sie nicht verstehen dazu.  Dies ist aber die Situation eines ungläubigen oder schwach gläubigen Theologen. Man sieht/hört es nicht und redet es sich schön.

Aber sollte die obere Beschreibung von fehlender Frömmigkeit und eines schwachen Glaubens oder des Unglaubens auf Ratzinger zutreffen, dann hätte jemand mit diesen Voraussetzungen sich niemals weihen lassen sollen, denn Priestertum ist kein Brotberuf für Intellektuelle. Es war Betrug von Anfang an, wenn wir Recht haben. Benedikt scheint unsere Sicht der Dinge zu bestätigen, indem er sagt:

„Seewald: Über Ihren Anfang an der Hochschule meinte Sie einmal »Als ich anfing, Theologie zu studieren, begann ich mich auch für die intellektuellen Probleme zu interessieren, und dies, weil sie das Drama meines Lebens und vor allem das Geheimnis der Wahrheit enthüllten.« Wir haben in Salz der Erde bereits darüber gesprochen, und Sie meinten damals, das wäre ein bisschen hochgestochen ausgedrückt gewesen. Um hier noch einmal ganz direkt nachzufragen: Was war denn das »Drama Ihres Lebens«?

Benedikt: Nun ja, was ich mit dem Leben anfangen kann. Soll ich Priester werden oder nicht? Werde ich dazu geeignet sein oder nicht? Und überhaupt: Wozu bin ich? Was ist mit mir los? Wer bin ich?“[11]

Vielleicht meint Ratzinger mit dem „Drama seines Lebens“ seine latente Homosexualität oder Homophilie? Wir halten dies für nicht ausgeschlossen, wie wir bereits schrieben. Nicht jeder Theologiestudent oder Priesteramtskandidat sieht seine Lage so dramatisch, manche haben eine Berufung von Kindesbeinen an und sehen die Dinge viel gelassener und nüchtern. Diese Wortwahl ist wirklich ungewöhnlich. Eine andere Aussage Benedikts darüber, dass er sich mit Prof. Johannes Auer über die Annahme der Bischofswürde beraten hatte, scheint ebenfalls unseren Verdacht zu bestätigen:

„Seewald: Ihr Beichtvater, mit dem Sie sich in dieser dramatischen Nacht [vor der Annahme der Bischofsernennung in München] beraten hatten, war Professor Johann Auer, ein Mann, so schreiben Sie in Ihren Erinnerungen, »der meine Grenzen theologischer wie menschlicher Art sehr realistisch kannte«. Was meinten Sie mit den »Grenzen menschlicher Art«?

Benedikt: Tja, er war der Meinung, dass ich, – na, was soll ich sagen? – noch viel zu lernen haben, dass ich keineswegs vollkommen bin, dass ich Probleme hab. Wir waren Freunde, aber gerade als Freund hat er mir auch brüderlichen Tadel zuteilwerden lassen – gerade weil er, ja, eben auch meine Grenzen gesehen hat.

Seewald: War damit möglicherweise Ihre Schüchternheit gemeint?

Benedikt: Das war es vielleicht nicht. Auch, aber ….

Seewald: Ihre zurückhaltende Art, sagt einer Ihrer früheren Assistenten, wäre so weit gegangen, dass es hohe Kenntnis erforderte, Sie aus dem Glaskäfig herauszuholen.

Benedikt: (Lacht.) Das ist ein bisschen übertrieben.

Seewald: Mit Auer hatten Sie jedenfalls jemanden, mit dem Sie offenbar auch sehr persönliche Dinge besprechen konnten.

Benedikt: Ja, ja.“[12]

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Wir stellen fest, dass mit den nicht näher benannten Problemen nicht die Schüchternheit oder das Sitzen im vermeintlichen intellektuellen Elfenbeinturm gemeint war. Unser Verdacht scheint hier eher bestätigt als ausgeräumt, da es sich  bei den „Problemen“ Ratzinger kaum um Frauen und Alkohol, wie sehr häufig der Fall, gehandelt haben konnte. Das Priestertum scheint bei Benedikt ein Mittel zum Zweck gewesen zu sein.

„Seewald: Sie machen freilich in Ihren Erinnerungen die bemerkenswerte Aussage, Sie hätten früh gespürt, dass Gott etwas von Ihnen wollte, das nur verwirklicht werden könnten, indem Sie Priester würden.

Benedikt: Schon. Ich meine, irgendwie hatte ich das Wissen, Gott will etwas von mir, erwartet etwas von mir. Und dass das mit dem Priesterrum verknüpft ist, ist mir immer klarer geworden.

Seewald: Es geht hier aber offenbar um etwas Weiterführendes, etwas, das über die Priesterschaft hinausgeht.

Benedikt: Ja nun, von jedem Menschen verlangt Er etwas Spezifisches. Ich war überzeugt, dass Er von mir auch was will. Wobei ich allerdings schon auch dachte, dass es in Richtung Theologie liegen wird. Aber im näheren Sinne war das nicht definiert“.[13]

Wir fassen also zusammen: ein schwach gläubiger, homosexuell veranlagter junger Mann, flieht ins Seminar, wo er hauptsächlich an intellektuellen Fragen und nicht an der Frömmigkeit interessiert ist. Er hofft dort, durch das Priestertum, seinen intellektuellen Interessen nachgehen zu können und eine äußere Ordnung in sein Leben einzuführen. Der Schreiber dieser Zeilen war zwar in keinem Priesterseminar, hatte als Laie mit Laien und Priesteramtskandidaten Theologie studiert, ist selbst nicht homosexuell, stellte aber während seines Studiums und später auch fest, dass die Homosexuellen-Dichte unter Theologiestudenten, auch unter Klerikern, ca. 25% betrug und somit deutlich über dem Durchschnitt anderer Studienfächer in seiner Studienzeit lag. Ein sensibler junger Mann, mehr oder weniger verweichlicht und verweiblicht ist also kein seltener Blick unter den Theologiestudenten und stellt leider eine Art Flucht vom Regen unter die Traufe dar, weil leider einige im Studium und vielleicht durch das Studium („Gott ist die Liebe“ und love is love) von der Veranlagung zur Tat schritten, samt allen negativen Konsequenzen. Der Schreiber dieser Zeilen hatte auch einen Kommilitonen der trotz eines angefangenen Rom-Studiums aus seinem Orden, höchstwahrscheinlich aufgrund von Homosexualität, rausgeworfen wurde, und sich gleich mehrere „Freunde“, im Sinne von Sexualpartnern, zulegte. Dieser Mann hatte ein vollkommenes klerikales Gehabe, ein Oremus-Gesicht, war intelligent und theologisch gebildet und es spricht doch sehr für seinen Orden, dass er ihn trotz dieser äußeren Vorzüge doch rausgeworfen hatte.

Ja, wir stellen hier mit David Berger fest: Homosexuelle werden wirklich von der Kirche und Theologie angezogen. Vielleicht deswegen, weil sie das Heilmittel suchen, vielleicht deswegen, weil sie überhaupt von männlichen Männer angezogen werden. Sollten unsere Vermutungen sich als richtig erweisen, so wäre Ratzinger kein Einzelfall gewesen im katholischen Priestertum, welches leider Gottes zurzeit von den Amerikanern als gay profession bezeichnet wird. Wenn jemand aber solche Entscheidungen wider besseren Wissens trifft, wie kann er dann sicher sein, dass es Gott ist, der etwas von ihm erwartet und nicht der Widersacher Gottes? Wenn man in Lüge lebt, so macht man sich doch für den „Vater der Lüge“ empfänglich, der den seinen auch seine Gaben erteilt. Man sagt doch, dass der Teufel die Seinen schnell in die Höhe hebt, um sie dann fallen zu lassen. Während also Gott sehr langsam baut, ermöglicht der Teufel schnelle Karrieren, um am Ende zu verderben. Denn der Rücktritt Benedikts zerstörte doch nicht nur sein Ansehen als „des“ Konzilstheologen und des fromm-konservativen Papstes, er schädigte auch den Glauben der kleinen Frommen sehr, welche bis heute nicht verstehen können, warum „ihr Benedikt“ es ihnen angetan hatte und Franziskus den Weg bahnte. Weil er als Ungläubiger sich die ganze Zeit vom Widersacher leiten ließ. Dies ist eine stringente Erklärung. Wie sehr muss es Christus beleidigt haben, als er sich mit Ratzinger durch die Priester- und Bischofsweihe, sowie durch die Papstwahl verband?

[1] Benedikt XVI., Letzte Gespräche mit Peter Seewald, Droemer: München 2016, 39.

[2] Ebd. 40

[3] Ebd. 261.

[4] Ebd. 269-270.

[5] Ebd. 272.

[6] Ebd. 101.

[7] Ebd. 169.

[8] Ebd. 101.

[9] Ebd. 92.

[10] Ebd. 106-107.

[11] Ebd. 100.

[12] Ebd. 190.

[13] Ebd. 109-100.

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