Tradition und Glauben

24. März – Fest des Hl. Erzengels Gabriel

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Predigt des heiligen Priesters Beda des Ehrwürdigen. „Dem Zacharias erschien ein Engel und stellte sich zur Rechten des Altars mit dem Opferfeuer.“ In richtiger Weise erscheint der Engel im Tempel und neben dem Altar und auf der rechten Seite; denn er verkündet ja die Ankunft des wahren Priesters, das Geheimnis des allgemeinen Opfers und die Freude über das Geschenk vom Himmel. Denn wie durch die Linke die gegenwärtigen, so werden durch die Rechte oft ewige Güter angedeutet; gemäß dem, was im Lob der Weisheit gesagt wird: „Eine lange Dauer von Tagen ist in seiner Rechten; in seiner Linken ist Reichtum und Herrlichkeit.“ Den zitternden Zacharias ermutigt der Engel; wie es nämlich der menschlichen Schwachheit eigen ist, durch den Anblick eines geistigen Wesens erschreckt zu werden, so ist es der Güte der Engel zu eigen, die durch ihren Anblick erschreckten Sterblichen mit Freundlichkeit zu trösten. Dagegen ist es der Wildheit des Teufels eigen, diejenigen, bei denen er einen Schrecken über seine Gegenwart merkt, mit innerem größeren Schaudern zu erschüttern, das auf keine andere Weise besser überwunden wird als durch nie wankenden Glauben.

Als der Engel sagte, daß das Gebet erhört sei, verhieß er gleich die Niederkunft der Gattin. Das soll nicht heißen, daß jener (Zacharias), der zu einer Opferfeier für das Volk eingetreten war, die Anliegen des Volkes hätte unterlassen und um Gewährung von Nachkommenschaft bitten können, zumal ja niemand um das bittet, auf dessen Empfang er nicht mehr hofft; und so sehr war jener an sein Alter und an die unfruchtbare Gattin denkende Mann ohne Hoffnung, Nachkommenschaft zu erhalten, daß er nicht einmal dem Engel, der solche verhieß, Glauben schenkte. Es soll im Gegenteil der Satz: „Dein Gebet ist erhört“, bedeuten: (das Gebet) für die Erlösung des Volkes; und der Satz „Deine Gattin wird dir einen Sohn gebären“, deckt die Reihenfolge dieser Erlösung auf, insofern nämlich, als der dem Zacharias geborene Sohn dem Erlöser jenes Volkes durch seine Heroldsarbeit den Weg bahnen sollte. Weil er nämlich gesagt hatte, daß der für das Volk betende Zacharias erhört sei, lehrt er, in welcher Reihenfolge das Volk erlöst und zur Vollkommenheit gebracht werden soll, nämlich durch Buße bei der Predigt des Johannes und durch den Glauben an Christus.

Zacharias, der bei der Erhabenheit der Verheißung hin und her schwankt, sucht nach einem Zeichen, auf das hin er glauben könnte; er sucht, obwohl ihm allein der Anblick des Engels oder die Anrede desselben als Zeichen hätte genügen müssen. Darum erhält er mit Recht die Strafe für das Mißtrauen durch das Stummwerden, damit ihm eine und dieselbe Schweigsamkeit ein Beweis wäre für den Glauben, wie er ihn gesucht hat, und zugleich eine Strafe für den Mangel an Glauben, die er verdient hat. Es muß dies so verstanden werden, daß er, wenn ein Mensch solches verheißen hätte, einen Beweis verlangen dürfte, ohne strafwürdig zu werden, daß aber, wenn ein Engel verheißt, ein Zweifel nicht erlaubt ist. Und er gibt einen Beweis, der verlangt wird, damit derjenige, der ungläubig redete, lerne, durch Schweigen gläubig zu werden. Hier ist zu bemerken, daß der Engel bezeugt, er stehe vor Gott und er sei auch zur Überbringung der frohen Botschaft an Zacharias gesandt worden. Auch dann nämlich, wenn die Engel zu uns kommen, besorgen sie in der Weise äußerlich ihren Dienst, daß sie dennoch niemals unsichtbar von Gott fern bleiben durch die Anschauung. Sie werden also ausgesandt und sie bleiben bei Gott stehen; denn wenn auch der Geist des Engels begrenzt ist, so ist doch der höchst Geist, Gott selbst, nicht begrenzt. Deshalb sind die Engel, auch wenn sie ausgesandt sind, bei ihm, weil sie, wohin sie auch als Gesandte hinkommen, immer in ihm hin und her eilen. – Das Fest des heiligen Erzengels Gabriel hat Papst Benedikt XV. auf die ganze Kirche ausgedehnt.

Kirchengebet

O Gott, Du hast den Erzengel Gabriel aus der Schar der anderen Engel dazu erkoren, das Geheimnis Deiner Menschwerdung zu verkünden; laß in Deiner Gnade uns, die wir auf Erden sein Fest feiern, seine Macht als Schutzherr im Himmel an uns erfahren: der Du lebst. Amen.

Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. I, Regensburg 1926, 888 f.

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