Tradition und Glauben

4. Dezember: Fest des heiligen Bischofs, Bekenners und Kirchenlehrers Petrus Chrysologus

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Petrus, der wegen seiner goldenen Beredsamkeit den Beinamen Chrysologus (heißt Goldredner) erhalten hat, war in Forum Kornelii (jetzt Imola) in der Provinz Ämilien in Italien von ehrbaren Eltern geboren, wandte von frühesten Lebensalter seinen Sinn der Religion zu und ließ sich von Cornelius aus Rom, der damals Bischof in der genannten Stadt Kornelii war, unterrichten; von diesem wurde er auch, da er im Wissen und in der Heiligkeit des Lebens in kurzer Zeit große Fortschritte machte, zum Diakon geweiht. Darnach fügte er sich, dass die Bürger von Ravenna wegen des Todes ihres Erzbischofs einen anderen dazu gewählten – wie es Sitte war – nach Rom zum Papst Sixtus III. zur Bestätigung schickten zugleich mit ihren Gesandten und mit dem genannten Cornelius, der den erwähnten Leviten mit sich führte. Unterdessen erschienen der heilige Apostel Petrus und der Marter Apollinaris dem Papste im Schlafe mit diesem jungen Mann in der Mitte, und geboten, dass er diesen und keinen anderen zum Erzbischof von Ravenna bestimmte. Infolgedessen erkannter der Papst, sobald er den Petrus sah, in ihm den von Gott dem Herrn erlesenen; daher wies er denjenigen, den sie angeboten, zurück und machte nur ihn im Jahre 433 nach Christus zum Vorsteher der dortigen Mutterkirche. Obwohl dies den Gesandten von Ravenna unlieb war, ergaben sie sich, als sie die Erscheinung erfahren hatten, gern dem Willen Gottes und nahmen die neuen Erzbischof mit größter Ehrfurcht auf.

Petrus wird nun, nachdem er trotz seiner Weigerung zum Erzbischof geweiht worden, nach Ravenna geleitet; und hier wurde er vom Kaiser Valentinian und seiner Mutter Galla Plazidia und vom gesamten Volke mit größter Freude aufgenommen. Und er sagte, dass er von ihnen nichts anderes erbitte, als dass sie, wo er einer so großen Last für ihr Heil nicht aus dem Wege gegangen war, danach streben möchten, seinen Meinungen zu gehorchen und den Geboten Gottes nicht zuwiderzuhandeln. Damals begrub er die Leiber von zwei dort gestorbenen Heiligen, nachdem er sie mit kostbaren Salben hatte einsalben lassen, nämlich des Priesters war Barbatian und des Bischofs Germanus von Auxerre; von diesen ließ er sich auch die Kapuze und das Busskleid als Erbstück gegeben. Den Projektus und Marzellin weihte er zu Bischöfen. In Classis (Hafenstadt bei Ravenna) ließ er einen Brunnen herstellen von wahrhaft staunenswerter Größe, und erbaute einige großartige Kirchen sowohl zu Ehren des heiligen Apostels Andreas als auch zu Ehren von anderen Heiligen. Die Spiele von maskierten Personen, die am 1. Januar mit verschiedenen Tänzen in Übung waren, chaffte er durch eine außerordentlich scharfe Predigt ab; und in dieser sagte unter anderem die vortrefflichen Worten: Wer mit dem Teufel scherzen will, kann sich mit Christus nicht freuen. Auf Geheiß des Papstes Leo I. Schrieb er alsdann an die Kirchenversammlung von Chalzedon gegen die Irrlehre des Eutyches. Er entgegnete auch dem Eutyches selbst in einem anderen Briefe, der dieser Versammlung in den neuen Ausgaben vorangestellt und in der kirchlichen Berichterstattung aufgenommen wurde.

Wenn er öffentlich zum Volk redete, war er im Vortrags so erregt, dass ihm vor zu großem Feuer manchmal die Stimme versagte; so ereignete es sich bei der Predigt über die Frau, die ein Blutfluss litt. Dadurch wurden die Bürger von Ravenna derartig gerührt und erfüllten mit so viel Tränen, Rufen und Gebeten den Ort, dass er nachher selbst Gott dafür Dank sagte, weil er zur Mehrung der Liebe die Schädigung der Rede gewandt hatte. Als er endlich ungefähr 18 Jahre jene Kirche in einer ganz heiligen Weise geleitet hatte, erkannte er auf Gottes Eingebung, dass das Ende seiner Arbeiten da sei, und begab sich in die Heimat. Dort ging er in die Kirche des heiligen Kassius, brachte eine große goldene, mit den kostbaren Perlen verzierte Krone da und legte sie auf dem Hochaltar nieder, außerdem einen goldenen Krug und eine silberne Schüssel; und bei dieser machte man die Erfahrung, dass sie die Bisswunden von einem tollen Hunde, wie auch Krankheiten heilte, wenn man Wasser von ihr herunterfließen ließ. Dann schickte er die Bürger von Ravenna, die ihm gefolgt waren, weg mit der Mahnung, dass sie darauf achten sollten, den Besten zu ihren Hirten zu wählen. Bald darauf schied er unter demütigen Flehen zu Gott und zu seinem heiligen Patron Kassian, dass er in Güte seine Seele aufnehme, am 2. Dezember um das Jahr 450 aus diesem Leben. Sein heiliger Leib wurde unter dem gemeinsamen Weinen mit Liebeserweisen von der ganzen Bürgerschaft bei dem Leib des genannten Heiligen Kassian ehrenvoll beigesetzt und wird auch in der Gegenwart verehrt; sein Arm jedoch wurde mit Gold und Perlen verziert nach Ravenna gebracht und wird dort in der Kirche des heiligen Ursus verehrt.

Kirchengebet: Oh Gott, der du den heiligen hervorragenden Lehrer Petrus Chrysologus zur Leitung und Belehrung deiner Kirche auf wunderbare Weise vorbezeichnet hast, sodass er deinem Willen gemäß gewählt wurde, verleihe uns, wir bitten dich, die Gnade, dass wir verdienen, denjenigen, an dem wir auf Erden eine Lehrer dafür gehabt haben, wie wir leben sollen, nun auch als Fürsprecher im Himmel haben.

Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet oder das römische Brevier, Bd. I, Regensburg 1926, 888 f.

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