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Evangelium zum Fest der Kirche des Hl. Erzengels Michael
Mt 18, 1 – 10
In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Himmelreiche? Da rief Jesus ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie, und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Hinmmelreich eingehen! Wer also immer sich verdemüthigt wie dieses Kind, der ist der Größere im Himmelreich:
Und wer ein einziges solches Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf. Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem gebührt es, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt werde. Wehe der Welt wegen der Ärgernisse! Denn es ist nothwendig, daß Ärgernisse kommen, wehe aber dem Menschen, durch welchen das Ärgerniß kommt!
Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue ihn ab, und wirf sie von dir, es ist dir besser, daß du verkrüppelt oder lahm in das Leben eingehest, als zwei Hände oder zwei Füße zu haben, und in das ewige Feuer geworfen zu werden.
Und wenn dein Auge dich ärgert, so reiß es aus, und wirf es von dir; es ist dir besser, mit einem Auge in das Leben einzugehen, als zwei Augen zu haben, und in das höllische Feuer geworfen zu werden.
Sehet zu, daß ihr nicht eines von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel schauen immerfort das Angesicht meines Vaters, welcher im Himmel ist.
Predigtext des Kirchenvaters
In den Lesungen handelt der heilige Gregor (Homilie 34 zu den Evangelien) von den Engelchören, und zwar in der 4. Lesung beweist er, daß es neun Chöre gibt:
Predigt des heiligen Papstes Gregor. Wir sprechen von neun Engelchören, weil wir nämlich nach dem Zeugnisse der Heiligen Schrift wissen, daß es Engel, Erzengel, Kräfte, Mächte, Fürstentümer, Herrschaften, Throne, Cherubim und Seraphim gibt. Daß es Engel und Erzengel gibt, bezeugen fast alle Seiten der Heiligen Schrift: Von Cherubim und Seraphim aber sprechen bekanntlich oft die Bücher der Propheten. Auch die Namen von vier Chören zählt der Apostel Paulus im Briefe an die Ephesier auf, indem er sagt: „Über alle Fürstentümer, Mächte, Kräfte und Herrschaften.“ Und abermals sagt er im Briefe an die Kolosser: „Seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Mächte.“ Wenn man also jenen vieren, die er im Briefe an die Epheser nennt, noch die Throne hinzufügt, gibt es fünf Chöre; wenn diesen die Engel und Erzengel, die Cherubim und Seraphim beigefügt werden, wird man zweifellos finden, daß es neun Engelchöre gibt.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
In der 5. Lesung erklärt der Heilige die Namen „Engel“ und „Erzengel“ und die Namen der drei bekannten Erzengel:
Man muß aber beachten, daß die Bezeichnung „Engel“ ein Name ist, der dem Amte zukommt, nicht der Natur. Denn jene Geister des himmlischen Vaterlandes sind zwar immer Geister, können aber keineswegs immer Engel genannt werden; denn sie sind nur dann Engel (d. h. Boten), wenn durch sie etwas ausgerichtet wird. Daher heißt es auch beim Psalmisten (Ps 101): „Der zu Engeln (d. h. zu Boten) seine Geister macht“; das bedeutet soviel, als wenn er deutlich sagte: Er macht diejenigen, die er als Geister stets um sich hat, auch, wenn er will, zu Engeln. Es werden aber diese, die nur geringere Aufträge ausführen, Engel genannt, die aber, welche größere Dinge melden, Erzengel. Daher kommt es, daß zur Jungfrau Maria nicht ein beliebiger Engel, sondern der Erzengel Gabriel gesandt wurde. Denn es geziemte sich, daß zu dieser Dienstleistung nur ein ganz hoher Engel kam, da er das Allerhöchste verkünden sollte. Darum werden auch diese (die Engel) mit eigenen Namen aufgeführt und durch ihre Namen soll angedeutet werden, was sie bei ihrer Tätigkeit leisten. So bedeutet der Name Michael: „Wer ist wie Gott?“, Gabriel: „Kraft Gottes“ und Raphael: „Heilung durch Gott“.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
In der 6. Lesung erklärt der Heilige näher wie die Tätigkeit der drei Erzengel mit ihrem Namen übereinstimmt:
So oft also etwas von wunderbarer Kraft geschieht, wird berichtet, daß Michael gesandt wird; damit soll schon aus der Tätigkeit und dem Namen die Erkenntnis beigebracht werden, daß niemand das tun kann, was nur Gott tun kann. Darum wird auch berichtet, daß jener alte Feind, der in seinem Stolze Gott gleich zu sein verlangte und deshalb sprach: „Zum Himmel werd‘ ich aufsteigen, über die Sterne des Himmels meinen Thron setzen, und dem Allerhöchsten gleich sein,“ während er in seiner Kraft zur Vernichtung bei dem am Ende der Welt kommenden letzten Strafgerichte aufbewahrt wird, mit dem Erzengel Michael kämpfen werde, wie es bei Johannes heißt: „Es erhob sich ein großer Streit im Himmel mit dem Erzengel Michael.“ Auch zu Maria wird Gabriel gesandt, der als Kraft Gottes gedeutet wird: er kam ja, um jenen zu verkünden, der sich gewürdigt hat, in Niedrigkeit zu erscheinen um die in der Luft herrschenden Geister niederzuringen. Auch Raphael wird, wie wir schon sagten, gedeutet als „Heilung von Gott“; er hat ja, indem er die Augen des Tobias gleichsam in Erfüllung seines Heilungsamtes berührte, das Dunkel seiner Blindheit verscheucht.
V. Du aber, o Herr, sei uns gnädig.
R. Gott sei Dank gesagt.
Kirchengebet
O Gott, in wunderbarer Ordnung teilst Du Engeln und Menschen ihre Dienste zu; gewähre nun in Deiner Huld, daß auf Erden unser Leben von jenen beschirmt werde, die im Himmel als Deine Diener allzeit vor Dir stehen. Durch unsern Herrn. Amen.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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