
Evangelium des dritten Sonntags nach Ostern
Joh 16, 16 – 22
„Noch eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht mehr; und wiederum eine kleine Weile, und ihr seht mich wieder [, denn ich gehe zum Vater].“
Da sagten einige seiner Jünger zueinander: „Was will er uns damit sagen: Noch eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht mehr; und wiederum eine kleine Weile, und ihr seht mich wieder? Und: Ich gehe zum Vater?“ Sie sagten also: „Was meint er mit den Worten: Noch eine kleine Weile? Wir verstehen nicht, was er sagt.“
Jesus erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: „Darüber fragt ihr einander, dass ich gesagt habe: Noch eine kleine Weile, und ihr seht mich nicht mehr, und wiederum eine kleine Weile, und ihr seht mich wieder. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, aber eure Trauer wird sich in Freude verwandeln. Wenn eine Frau gebiert, hat sie Trauer, weil ihre Stunde gekommen ist; hat sie aber das Kind geboren, so gedenkt sie nicht mehr der Not, aus Freude darüber, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist. So habt auch ihr jetzt Trauer; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird niemand von euch nehmen.
Betrachtung zum Evangelium des dritten Sonntags nach Ostern
Jesus entzieht sich seinen treuen Anhängern nicht auf lange Zeit. Das Leben selbst ist kurz, kurz alle Leiden und Freuden desselben, die stets mit einander wechseln. Man sieht sich; man trennt sich, im Tode auf immer hienieden. Jenseits aber, in der ewigen Seligkeit, die uns Christus durch sein Leiden und Sterben bereitet hat, werden wir nimmer getrennt werden. Doch bevor wir das erreichen, haben wir so manchen Kampf zu kämpfen, den wir nur durch die unendliche Gnade Gottes überwinden können. Gott verläßt uns nie, wenn wir treu ihm und seinem Gesetze in Liebe anhängen. Gewiß wird dann auch das Versprechen Jesu an uns in Erfüllung gehen: Euer Herz wird sich freuen, und euere Freude wird euch Niemand nehmen. —
Kirchengebet
Gott! der Du denjenigen, die von dem Wege der Tugend abgewichen sind, das Licht deiner Wahrheit hast leuchten lassen; verleih allen denen, die sich zum Christentum bekennen, die Gnade, daß sie das, was deinem heiligen Namen entgegen ist, verabscheuen, und nach dem streben, was ein so heiliges Bekenntniß von ihnen fordert.
Amen.
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