Tradition und Glauben

Fiducia supplicans – Text und Kommentar. (1 von 9). Präsentation

Der Text von Fiducia supplicans und unser Kommentar.
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DIKASTERIUM FÜR DIE GLAUBENSLEHRE

Erklärung Fiducia supplicans über die pastorale Sinngebung von Segnungen

Präsentation

Diese Erklärung berücksichtigt verschiedene Anfragen, die sowohl in den vergangenen Jahren als auch in jüngster Zeit an das Dikasterium herangetragen wurden. Für ihre Ausarbeitung wurden, wie üblich, Experten konsultiert, ein sorgsamer Redaktionsprozess durchgeführt und der Entwurf auf dem Kongress der doktrinären Sektion des Dikasteriums diskutiert. Während der Ausarbeitung des Dokuments fehlte nicht der Austausch mit dem Heiligen Vater. Die Erklärung wurde schlussendlich dem Heiligen Vater vorgelegt, der dieser mit seiner Unterschrift die Approbation gewährt hat.

Im Laufe der Untersuchung des Behandlungsgegenstandes dieses vorliegenden Dokuments wurde die Antwort des Heiligen Vaters auf die Dubia einiger Kardinäle bekannt, die wichtige Klarstellungen für die hier vorgelegten Überlegungen dargeboten hat und die zugleich ein entscheidender Faktor für die Arbeit des Dikasteriums darstellt. Da „die Römische Kurie in erster Linie ein Instrument des Dienstes am Nachfolger Petri ist“ (Apost. Konst. Praedicate Evangelium, II, 1), muss unsere Arbeit neben dem Verständnis der beständigen Lehre der Kirche die Rezeption der Lehre des Heiligen Vaters fördern.

Wie in der bereits erwähnten Antwort des Heiligen Vaters auf die Dubia zweier Kardinäle bleibt diese Erklärung fest bei der überlieferten Lehre der Kirche über die Ehe stehen und lässt keine Art von liturgischem Ritus oder diesem ähnliche Segnungen zu, die Verwirrung stiften könnten. Der Wert dieses Dokuments besteht jedoch darin, einen spezifischen und innovativen Beitrag zur pastoralen Bedeutung von Segnungen zu bieten, der es in enger Verbindung mit einer liturgischen Perspektive ermöglicht, das klassische Verständnis von Segnungen zu erweitern und zu bereichern. Diese theologische Reflexion, die sich auf die pastorale Vision von Papst Franziskus stützt, beinhaltet eine wirkliche Weiterentwicklung über das hinaus, was vom Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche über die Segnungen gesagt wurde. Dies erklärt, warum der Text die Form einer „Erklärung“ angenommen hat.

Und gerade in diesem Zusammenhang wird es verständlich, Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern.

Diese Erklärung soll auch ein Geschenk an das gläubige Volk Gottes sein, das den Herrn mit so vielen Gesten des tiefen Vertrauens in seine Barmherzigkeit anbetet und mit dieser Haltung immer wieder die Mutter Kirche um den Segen bittet.

Víctor Manuel Card. FERNÁNDEZ
Präfekt

Kommentar

Möchte man etwas von einer Vatikan-Seite herunterladen, dann fällt es auch, dass Deutsch als eine der offiziellen Sprachen angegeben wird. Dokumente werden nicht mehr in Latein geschrieben, sondern in den folgenden Sprachen veröffentlicht:

  • Italienisch – Sprache der Kurie,
  • Englisch – Weltsprache,
  • Spanisch – Sprache der meisten Katholiken,
  • Französisch – Sprache der Diplomatie und der meisten Katholiken Afrikas
  • Deutsch – ??

Während alle vorangestellten Sprachen nicht unbedingt verwundern, so nimmt sich Deutsch in diesem Kontext wundersam aus. Deutsch ist zwar eine gängige Konferenzsprache, aber in den deutschsprachigen Ländern gibt es wirklich keine Katholiken, die sich um die katholische Lehre scheren würden. Niemand wird es lesen, niemanden wird es kümmern.

Warum also schreiben?

Weil in Deutschland sich seit Jahrzehnten die progressiv-modernistischen Think-Tanks der Novus Ordo Kirche befinden. In Deutschland probiert man liturgisch und theologisch das aus, was anschließend sich auf die ganze Kirche verbreitet.

Dies fing schon in den 1920ern mit der vermaledeiten Liturgischen Bewegung an, siehe unser Byrne-Zyklus. An dem Homo-Segen wird in Deutschland mindestens seit den 1980ern geforscht und herumgedoktert und die DBK war auch die erste Bischofskonferenz die, den A–Segen umsetzte, siehe hier.

Leute wie Bätzing oder Koch sind keine Kämpfer, sondern Funktionäre. Ihr Vorpreschen für den Homo-Segen war mit dem Vatikan abgesprochen und diente als ein Versuchsballon. Deswegen kann “Tucho” Fernandez in seiner armseligen Argumentation von Sodoma supplicans auf die deutsche Vorarbeit.

Einerseits gibt es nirgendwo auf der Welt so gute Forschungsmöglichkeiten wie in Deutschland, rein technisch gesehen, andererseit dient all das nur der Apostasie und Häresie, siehe das Theologenmemorandum “Ein notwendiger Aufbruch” von 2011, den Text finden Sie hier.

Lesen wir uns den vierten Punkt des Memorandums durch:

4. Gewissensfreiheit:

Der Respekt vor dem individuellen Gewissen bedeutet, Vertrauen in die Entscheidungs- und Verantwortungsfähigkeit der Menschen zu setzen. Diese Fähigkeit zu unterstützen, ist auch Aufgabe der Kirche; sie darf aber nicht in Bevormundung umschlagen. Damit ernst zu machen, betrifft besonders den Bereich persönlicher Lebensentscheidungen und individueller Lebensformen. Die kirchliche Hochschätzung der Ehe und der ehelosen Lebensform steht außer Frage. Aber sie gebietet nicht, Menschen auszuschließen, die Liebe, Treue und gegenseitige Sorge in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft oder als wiederverheiratete Geschiedene verantwortlich leben.

Wir sehen also die altdeutsche Priorisierung der Gewissens vor der Offenbarung oder Lehre, was natürlich zu völligem Relativismus führt. Aber FS setzt genau das um, dass die deutschen Theologen 2011 gefordert habe. Theoretisch wird die Ehe hochgeschätzt, aber die Homo-Ehe wird ebenso gesegnet.

Die deutschen beamteten Theologen sind natürlich auch keine Fighter. Sie schreiben solche Memoranden erst dann, wenn sie Beamte und unkündbar sind, sowie dann, wenn sie ihre römische Approbation in der Tasche haben. Sie schreiben es aber dann, wenn sie wissen, dass dies von ihnen gefordert wird und sie gleichsam “die Stimme des Volkes” bilden.

Wenn Tucho oben schreibt, dass an sein Dikasterium “verschiedene Anfragen [….] herangetragen wurden”, so meint er tatsächlich:

Wir haben es längst so geplant und rechtfertigen es als eine Antwort auf die Stimme des Volkes.

Zwar kann es durchaus möglich gewesen sein, dass einige Bischöfe fragten, da ihre Priester ohnehin die Homos unter der Hand segnen, aber man hätte meinen können, dass das Responsum vom 2021 endgültig gewesen ist. Aber unter dem bergoglianischen “Gott der Überraschungen” ist nichts beständig noch sicher.

Wir lernen, dass

„die Römische Kurie in erster Linie ein Instrument des Dienstes am Nachfolger Petri ist“ (Apost. Konst. Praedicate Evangelium, II, 1), [ist].

Nein, nicht dazu das katholische Lehramt zu verbreiten, in dessen Dienste ein Papst steht, sondern das Anti-Lehramt des Antipapstes. Der Papst ist nämlich kein Selbstzweck, sondern der servus servorum Dei.

Da Bergoglio kein Papst ist, braucht uns die weitere Argumentation nicht zu kümmern, aber diese Papstzentriertheit des Lehramtes hat es vor Vat.II und insbesondere vor Johannes Paul II nicht gegeben, da alle der Lehre dienten und die Kongregationen waren dafür da die Lehrmäßigkeiten der päpstlichen Entscheidungen zu überprüfer. Deswegen war ein Papst tatsächlich bis Vat. II “eine Geisel der Kurie” im guten Sinne.

Fiducia supplicans ist ein Dokument, in dem es von Widersprüchen nur so wimmelt. Wie kann es denn anders sein, wenn man eine Entscheidung trifft, die der Bibel, der Tradition und dem bisherigen Lehramt dermaßen entgegensteht? So lesen wir:

Da „die Römische Kurie in erster Linie ein Instrument des Dienstes am Nachfolger Petri ist“ (Apost. Konst. Praedicate Evangelium, II, 1), muss unsere Arbeit neben dem Verständnis der beständigen Lehre der Kirche die Rezeption der Lehre des Heiligen Vaters fördern.

Und wie ist diese Rezeption? Völlig entgegengesetzt und kontradiktiorisch. Die Tradition sagt: A, Bergoglio sagt aber Nicht-A. Einerseits bleibt man beim gängigen Ehesegen, andererseits führt man neue Homo-Segnungen ein, die dem ersten widersprechen. Man schreibt aber nicht “widersprechen”, sondern “erweitern”, weil man sich an keine zweiwertige Logik hält.

Sollten Sie einen deutschen Theologieprofessor nach einem einfachen “Ja” oder “Nein” fragen, dann wird er sich winden und Sie des Fundamentalismus zeihen. Ferner wird er etwas sagen, wie:

“In der Theologie gibt es keine einfachen Antworten, sondern offene Fragen … Sie wissen schon, das Vatikanum und Blah-Blah-blah…”.

Deswegen lesen wir in Sodomia supplicans:

Diese theologische Reflexion, die sich auf die pastorale Vision von Papst Franziskus stützt, beinhaltet eine wirkliche Weiterentwicklung über das hinaus, was vom Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche über die Segnungen gesagt wurde. Dies erklärt, warum der Text die Form einer „Erklärung“ angenommen hat.

Ein Widerspruch ist also eine “wirkliche Weiterentwicklung”, womit man die Zirkelschluss meistert, wie man segnet, ohne richtig zu segnen:

Und gerade in diesem Zusammenhang wird es verständlich, Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern.

Ja, Sie lesen es richtig. Es ist widersprüchlich und sinnlos, denn so soll die Theologie nach Vat. II. Sie soll keinen vernünftigen Menschen ansprechen, damit er nicht zum Glauben kommt. Deswegen verlassen die Jugendlichen im Alter von 14 Jahren, meistens nach der Firmung die Kirche, indem sie Reli abwählen, weil diese Inhalte keinen denkenden Menschen ansprechen können. Und genau darum geht es beim Religionsunterricht in Deutschland:

  1. Ungläubige Theologieprofessoren und “Memorandisten”,
  2. Unterrichten die künftigen Priester und ReligionslehrerInnen,
  3. Damit diese ungläubig werden, falls sie es nicht bereits sind,
  4. Und somit den Unglauben ihren Schülern weitergeben.

DSDZ [der Schreiber dieser Zeilen] ist überzeugt, dass viel mehr Menschen zum Glauben kämen, wenn sie keinen Religionsunterricht in der Schule gehabt hätten, denn durch diese Inkonsistenzen wird man fürs Leben gezeichnet. Am Ende steht dann der A..-Segen, den keinen mehr verwundert, weil man ohnehin vom Katholizismus keine Logik mehr erwartet.

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