Tradition und Glauben

Bruno: Sarkastisches Wörterbuch des Opus Dei

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Das unten angeführte Glossar der Opus Dei-Terminologie, das uns allen die Lektüre der Zeugnisse erleichtern wird, wurde dem Buch La face cachée de l’Opus Dei : Documents secrets : les vérités qui dérangent von Bruno Devos entnommen. Leider wurde es nicht ins Deutsche übertragen, obwohl es sehr informativ die Missbräuche des Werkes fundiert, reflektiert und aus der Vogelperspektive zeigt. Schon alleine aus diesem Glossar erfahren wir, das Opus Dei wie eine Korporation organisiert ist und reinen Pelagianismus betreibt, da, nach Bruno Devos, Gebet und Abtötung das “Geld” ist, womit man göttliche Gnaden erkauft. Aber nach der katholischen Lehre ist Gnade völlig frei und wird Gott dem verleihen, dem er sie verleihen möchten. Man kann sich zwar auf den Empfang der Gnade vorbereiten und dafür disponieren, aber man kann Gott zu nichts zwingen und sich nichts erkaufen. Wie ist also Opus Dei?

  • pelagianisch,
  • gnostisch
  • sektenhaft.

Aber lernen wir erstmal alle Begriffe kennen, die, wie in der Gnosis, etwas anderes für Eingeweihte als für Uneingeweihte bedeuten. Opus Dei betreibt dasselbe wie die Modernisten nur unter anderen, denn eigenen Vorzeichen. Nihil novi sub sole!

Das Werk

Opus Dei (lateinisch – Werk Gottes)

Opus Dei

Personalprälatur vom Heiligenkreuz und Opus Dei. Es entspricht dem Willen Gottes und kommt deshalb noch vor der Kirche.

Der Prälat

Die höchste Autorität im Opus Dei. Er lebt in Rom, umgeben vom Zentralrat, und bestimmt, was der Wille Gottes ist.

Unser Vater

Der Gründer des Opus Dei, der Heilige Josemaría Escrivá de Balaguer, Marquis von Peralta (geboren als “Jose María Escriba”). Er hatte Privatoffenbarungen. Seine Launen sind der Wille Gottes. Sein Vorbild ist nachzuahmen. Prophet. Er starb 1975…

Der Vater

Der Prälat des Opus Dei. Er bestimmt, was der Wille Gottes ist. Man muss seine Hand küssen und den Boden, wo er hintritt. Im Moment ist das Monsignore Javier Echevarría Rodriguez.

Don Alvaro

Erster Nachfolger des heiligen Josemaría. Er starb 1994.

Region

Organisatorische Einheit im Opus Dei, deckt sich gewöhnlich mit den Grenzen eines Landes.

Zentralrat

Gruppe von Ratgebern des Vaters (Zentrale Direktoren). Sie leben am Zentralsitz des Opus Dei in Rom. Sie kennen den Willen Gottes, weil sie nahe beim Vater sind.

Regionalkommission

Gruppe regionaler Direktoren. Die lokalen Direktoren sind ihnen verantwortlichen, sie sind den zentralen Direktoren verantwortlich. Sie kennen den Willen Gottes.

Zentrum

Haus des Opus Dei, in dem Numerarier und Priester leben. Hier finden “Bildungsveranstaltungen” statt. Vom juridischen Standpunkt aus ist das Haus Eigentum einer Institution (einer Stiftung, eines Vereins), die von der Regionalkommission kontrolliert wird. Durch solche Institutionen besitzt das Werk ein großes Vermögen.

Örtlicher Rat

Gruppe von drei Direktoren und einem Priester, die zur Führung eines Zentrums bestimmt worden sind. Er setzt sich aus einem Direktor, einem Subdirektor und einem Sekretär zusammen. Der Priester hat eine besondere moralische Autorität; er informiert die Regionalkommission, ohne dass es die Laiendirektoren erfahren.

Örtlicher Direktor

Ein Numerarier, der die Fidelitas [Red. endgültige Bindung an Opus Dei] gemacht hat, in einem Zentrum wohnt und zum Mitglied eines örtlichen Rates ernannt wurde. Er muss im Wortlaut das umsetzen, was in den Anmerkungen, Instruktionen, Vademecums, Erfahrungen, Leitfäden, Zeremonialien, Katechismen und internen Regelungen für die Verwaltung steht. Außerdem muss er die Verfügungen umsetzen, die aus der Regionalkommission oder vom Zentralrat kommen.

Instruktionen

Sammlung von 50 geheimen Briefen des heiligen Josemaría. Gründungsmanifest des Opus Dei.

Vademecum

Zusammenstellung geheimer Vorschriften, nach denen die Direktoren die Mitglieder leiten müssen. Die Direktoren werden überprüft, ob sie diese Kriterien einhalten.

Kriterium

Verhaltensmaßregel, die in den Vademecums steht.

Geist des Opus Dei

Zusammenstellung von Regeln und Verfügungen, mittels derer die Direktoren die Mitglieder des Opus Dei leiten.

Aspirant

Kind von 14,5 bis 18 Jahren, das einen Brief schreibt, in dem es den Wunsch äußert dem Opus Dei beizutreten. Wenn sich die Eltern der Berufung ihres Kindes widersetzen, empfiehlt man den Aspiranten, nicht zu ihren Eltern über ihre Zugehörigkeit zum Opus Dei zu sprechen.

Numerarier

Laie, der nach strengsten klösterlichen Regeln lebt. Er lebt in einem Zentrum des Opus Dei und muss seinen Beruf der die Stadt wechseln, wenn es die Direktoren verlangen. Seine Hauptaufgabe ist es, den Lebensplan zu erfüllen, dem Werk alles Geld zu geben, das er verdient, und neue Mitglieder anzuwerben und zu indoktrinieren. Manchmal arbeitet er ohne Gehalt und Vertrag in der Bürokratie des Opus Dei.

Assoziierter

Laie, der nach strengsten klösterlichen Regeln lebt, allerdings nicht in einem Zentrum des Opus Dei. Seine Hauptaufgabe ist es, den Lebensplan zu erfüllen, dem Werk alles Geld zu geben, das er verdient, und neue Mitglieder anzuwerben.

Supernumerarier

Laie, der zum Opus Dei gehört, seine eigene Familie hat und in seinem eigenen Heim lebt. Seine Hauptaufgabe ist es, den Lebensplan zu erfüllen, viele Kinder zu zeugen, viel Geld herzugeben und neue Mitglieder zu rekrutieren. Er sollte seine Partnerin davon überzeugen, auch dem Opus Dei beizutreten. Er muss auch seine Kinder so erziehen, dass sie dem Opus Dei beitreten, wenn die Zeit dafür gekommen ist (14,5 Jahre).

Priester des Opus Dei

Numerarier, der auf Wunsch des Prälaten geweiht wurde. Er muss eine sechsjährige Ausbildung in Rom oder Pamplona absolvieren. In seinem Zentrum erfüllt er die Aufgabe eines Politkommissars: Er informiert die Regionalkommission direkt über das, was die örtlichen Direktoren machen.

Auxiliarnumerarierin

Weiblicher Laie, nach strengsten klösterlichen Regeln in Klausur lebt. Sie lebt in einem Zentrum des Opus Dei und arbeitet pflichtgemäß ihr ganzes Leben lang im Haushalt, kocht, putzt und besorgt die Wäsche in den Zentren des Werkes. Sie bekommt weder Geld noch Bildung, in einige Ländern ist sie nicht einmal sozialversichert. Sie darf das Haus ohne die Aufsicht einer Numerarierin nicht einmal für einen Spaziergang verlassen.

Pfeifkandidat

Person, die anfängt Sehnsucht zu haben, sich von ihrer Umgebung zu isolieren und emotional vom Opus Dei abhängig zu sein. Der Örtliche Rat kann darüber entscheiden, wann die Berufungskrise in dieser Person hervorgerufen werden soll.

Berufungskrise

In dem Moment, in dem der Örtliche Rat entscheidet dass ein Pfeifkandidat dem Opus Dei nützlich sein kann, teilt er einem Numerarier mit, dass er die Berufungskrise in diesem Opfer hervorrufen soll. Der Numerarier teilt seinem Opfer mit, dass er dessen Berufung zum Opus Dei deutlich gesehen hat, und er besteht immer wieder auf seiner Verpflichtung, großzügig auf diesen Ruf zu antworten; der Druck hört nicht auf, bis das Opfer nachgibt und um die Aufnahme bittet (Spiel gewonnen) oder möglichst weit weg flüchtet (Spiel für den Augenblick verloren).

Pfeifen

Den Brief schreiben, das heißt, um die Aufnahme in das Opus Dei bitten.

Den Brief schreiben

Den Brief an den Prälaten schreiben, in dem man um die Aufnahme in das Opus Dei bittet. Der Brief bleibt im Zentrum und gelangt nicht zum Prälaten.

Oblation

Juridischer Schritt, der im Eintritt in das Opus Dei besteht. Ab dem 18. Lebensjahr erlaubt. Theoretisch handelt es sich um eine Verpflichtung für ein Jahr.

Fidelitas

Juridischer Schritt, der den ewigen Gelübden entspricht. Er trägt in sich die Verpflichtung, die Direktoren nicht zu kritisieren. Die Numerarier können Direktoren werden, nachdem sie die Fidelitas gemacht haben.

Eingliederung

Eintritt in das Opus Dei vom juridischen Standpunkt aus infolge der Oblation oder Fidelitas.

Berufung

In der Praxis geht es um die moralische Verpflichtung dem Opus Dei anzugehören. Die Direktoren entscheiden darüber, wer Berufung hat und wer nicht. In einigen Fällen entscheiden die Direktoren auch Jahre nach der Eingliederung, dass jemand nicht für das Opus Dei taugt. Folglich teilt man dieser Person mit, dass sie keine Berufung hat, und wirft sie aus dem Opus Dei.

Treu sein

Treu den ganzen Lebensplan beachten und alle Kriterien der internen Vorschriften erfüllen.

Lebensplan

Liste von Frömmigkeitsübungen, zu denen sich ein Mitglied des Opus Dei verpflichtet hat und die notwendig sind, wenn er gerettet werden will.

Normen

Die Frömmigkeitsübungen des Lebensplanes.

Jahreskurs

Indoktrinationskurs. Dauert für die Numerarier drei, für die Assoziierten zwei, für die Supernumerarier eine Woche.

Besinnungstage

Man muss sechs Tage lang in Stille die Schriften des heiligen Josemaría betrachten.

Geistliche Leitung

Wöchentliche Überwachung, die durch den Direktor durchgeführt wird. Man muss alle Ereignisse der vergangenen Woche erzählen und sich Ziele für die kommende Woche geben lassen.

Guter Geist

Haltung von Unterwerfung, Fehlen eines kritischen Geistes. Wird von den Mitgliedern des Opus Dei verlangt. Es ist zugleich ein Synonym für die besondere fanatische Erfüllung aller Kriterien.

Aufrichtigkeit

Synonym für Überwachung und blinden Gehorsam. Sie sagen, dass es eine Folge der Demut ist, die die wichtigste Tugend ist.

Geistliche Kindschaft

Lehre, die die Infantilisierung der Mitglieder des Opus Dei rechtfertigen soll.

Brüderliche Zurechtweisung

Kontrollinstrument, das für die Mitglieder eingesetzt wird, die keine Direktoren sind.

Beichte

Instrument der geistigen Kontrolle. Der Priester erteilt die Lossprechung nicht, wenn manche schwere Sünden nicht dem Direktor mitgeteilt werden.

Beharrlichkeit

Man bleibt im Opus Dei bis zum Tod, unabhängig davon, ob das Mitglied infolge seiner Mitgliedschaft Depressionen oder Angstzustände erleidet. Wenn eine Peron kein Geld mehr abgibt, hört sie auf Berufung zu haben und fliegt aus dem Werk.

Freiheit

Die Freiheit besteht darin, das zu tun, was die Direktoren beschlossen haben.

Vertrauen

Sicherheit, dass ein Mitglied des Opus Dei den Anweisungen seiner Direktoren blind gehorchen wird, ohne Fragen zu stellen.

Hingabe

Entfremdung zugunsten des Opus Dei.

Abtötung

Das Geld, mit dem man die göttlichen Gnaden erkauft. Je mehr Abtötungen, desto mehr Treue und mehr neue Berufungen.

Gebet

Das Geld, mit dem man die göttlichen Gnaden erkauft. Je mehr Gebet, desto mehr Treue und mehr neue Berufungen.

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