
Vierte Lesung
Aus der Predigt des heiligen Thomas von Aquin. Deshalb entspricht es der Andacht der Gläubigen, in feierlicher Weise die Einsetzung eines so segensvollen und bewunderungswürdigen Sakramentes zu begehen, so daß wir die über alle Worte erhabene Weise der göttlichen Gegenwart in der sichtbaren heiligen Hülle verehren, daß auch Gottes Macht gelobt wird, die in diesem Sakramente so viele Wunder wirkt, und daß auch wegen einer so segensreichen und lieblichen Wohltat Gott der schuldige Dank dargebracht wird. Obwohl aber am Gründonnerstag, wo das vorgenannte Sakrament bekanntlich eingesetzt wurde, während der Meßopferfeier von der Einsetzung desselben besondere Erwähnung geschieht, so bezieht sich doch der ganze übrige Teil des Gottesdienstes an diesem Tage auf das Leiden Christi, mit dessen Verehrung die Kirche in dieser Zeit beschäftigt ist.
Fünfte Lesung
Damit aber das gläubige Volk die Einsetzung eines so erhabenen Sakramentes durch einen vollständigen Gottesdienst feiere, verordnete Papst Urban IV. aus Verehrung gegen dieses Sakrament in seiner Frömmigkeit, daß das Andenken an die vorgenannte Einsetzung am ersten Donnerstag nach der Oktav von Pfingsten von allen Gläubigen gefeiert werde, damit wir, wo wir während des ganzen Jahres uns dieses Sakramentes zu unserem Heile bedienen, dessen Einsetzung zu jener Zeit in besonderer Weise begehen, in der der Heilige Geist die Gemüter der Apostel belehrte, daß sie die tiefsinnigen Wahrheiten dieses Sakramentes vollständig verstehen könnten; denn zu derselben Zeit begann ja auch der Zutritt der Gläubigen zu diesem Sakramente.
Sechste Lesung
Damit aber am genannten Donnerstag und an den folgenden Oktavtagen das Andenken an seine heilbringende Einsetzung mit größerer Ehrung begangen und die Festlichkeit feierlicher gestaltet würde, hat statt der Verteilung irdischer Gaben, welche in den Kathedralkirchen den Teilnehmern an dem kirchlichen, in der Nacht wie am Tage zu verrichtenden Stundengebet gewährt werden, der genannte Papst denjenigen, die solchen Betstunden an diesem Feste in den Kirchen persönlich beiwohnen, geistige Vorteile mit apostolischer Freigebigkeit bewilligt, damit auf diese Weise die Gläubigen zur Feier eines solchen Festes mit größerem Verlangen und in größerer Anzahl zusammen kämen.
Siebte Lesung
Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (6, 56 – 59). Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir, und ich in ihm. Gleichwie mich der lebendige Vater gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich ißt, leben um meinetwillen. Dies ist das Brod, welches vom Himmel herabgekommen ist, nicht so, wie eure Väter das Manna gegessen haben und gestorben sind. Wer dieses Brod ißt, wird ewig leben.
Auslegung vom heiligen Bischof Augustin. Die Worte des Herrn aus dem Evangelium, die der ersten Ansprache folgen, haben wir gehört. Darüber ist man euren Ohren und euren Seelen eine Ansprache schuldig, und die ist am heutigen Tage nicht ungelegen. Sie handelt doch von dem Leibe des Herrn, von dem er sagte, er werde ihn zur Nahrung geben um des Ewigkeitslebens willen. Er setzte aber die Art dieser Gewährung und dieser seiner Schenkung auseinander, wie er nämlich seinen Leib zur Nahrung geben werde, mit den Worten: „Wer meinen Leib zur Speise und mein Blut zum Tranke hat, der bleibt in mir und in dem bleibe ich“ Das Zeichen, daß es jemand als Speise und als Trank genossen hat, ist das, wenn er bleibt und in ihm ein Ort des Bleibens ist, wenn er wohnt und in ihm eine Wohnung ist, wenn er sich an ihm festhängt, um nicht allein gelassen zu werden.
Achte Lesung
Diese Lehre also und diese Mahnung gab er uns mit den geheimnisvollen Worten, daß wir in ihm als dem Leibe, unter ihm als dem Haupte, zu seinen Gliedern gehören, und sein Fleisch essend die Einheit mit ihm nicht verlassen. Aber die Anwesenden haben zum großen Teil, weil sie kein Verständnis hatten, Anstoß daran genommen; sie dachten eben, als sie das hörten, nur an Fleisch, was sie selbst auch waren. Der Apostel sagt aber, und er sagt die Wahrheit: Das Denken, das sich nach dem Fleisch richtet, ist Tod. Da er von seinem Fleisch sagt, daß darin Ewigkeitsleben ist, dürfen wir also auch das Fleisch nicht so verstehen, daß wir uns nach dem Fleische richten, wie es in diesen Worten steht: „Darum sagten viele der Zuhörer, nicht aus den Feinden, sondern aus seinen Jüngern: Hart ist die Rede, und wer kann sie hören?“
Neunte Lesung
Wenn die Jünger diese Rede für hart hielten, was sollten dann die Feinde tun? Und doch war es gut, daß das gesagt wurde, was nicht von allen verstanden wurde. Was Gott Geheimes offenbart, soll uns zum aufmerksamen Nachdenken anregen, nicht zum Widerspruch; sie aber fielen gleich ab, als der Herr Jesus Christus so sprach. Sie glaubten nicht, daß er ihnen etwas Großes sagte, und daß er mit jenen Worten etwas Huldvolles verhüllte, sondern wie es ihnen beliebte, so verstanden sie, und wie es die Menschen gewohnt sind, nämlich daß Jesus fähig sei oder daß Jesus den Plan hatte, den Leib, mit dem das Wort umkleidet war, gleichsam in Stücken geteilt unter seinen Gläubigen zu verteilen. „Hart ist, so sagen sie, die Rede, und wer kann sie hören?“
Kirchengebet
O Gott, der du in dem an Wundern so reichen Sakrament ein Andenken an dein Leiden zurückgelassen hast, gewähre uns, wir bitten dich, die Gnade, deines Leibes und Blutes heiligen und hocherhabenen Werte also zu verehren, daß wir die Früchte deiner Erlöserarbeit stetig in uns fühlbar haben. Der du lebst. Amen.
Wenn Sie o.a. Kirchengebet mit der Intention einer Ablassgewinnung beten, empfangen Sie einen Ablass, den Sie für sich selbst oder für die Armen Seelen verwenden können. (Enchiridion indulgentiarum (1999) Nr. 21 § 1: “Ein Teilablass wird einem Gläubigen gewährt, der an einem beliebigen Heiligentag, der im Kalender vermerkt wurde, zu Ehre dieses Heiligen fromm ein aus dem Messbuch entnommenes oder ein anderes rechtskräftig approbiertes Gebet verrichtet”) .

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Quelle: Erzpriester Stephan, Das kirchliche Stundengebet Teil II, S. 430 – 433

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